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20 Jahre Silhouette - Die Geschichte meines Frauenfitness-Studios in Wetzlar

Keine Lust zu lesen? 

Hör dir den Blogartikel einfach als Blogcast hier an:


Während ich diese Zeile schreibe, denke ich: Was für eine lange Zeitspanne. Es ist so viel passiert. Und davon möchte ich dir erzählen. Von Umzügen. Von Herausforderungen. Von starken Frauen. Von schönen und auch von traurigen Ereignissen. Und von meinen ganz persönlichen Erinnerungen an diese Zeit. 


20 Jahre Frauenfitness: Gedankenkarussell und der fehlende rote Faden

Ich sitze an meinem Arbeitsplatz und habe unzählige, vollgekritzelte Zettel auf dem Tisch verteilt. Jede spontane Idee habe ich notiert. Abschnitte immer wieder anders formuliert und mit neuen Gedanken ergänzt. Ich habe eine grobe Struktur für meinen Blogartikel erstellt. Um sie im nächsten Moment wieder über den Haufen zu werfen. Mir fehlt der rote Faden. 

Ein unerwarteter Anruf und der Knoten im Kopf löst sich auf

Und dann kommt die Anfrage der regionalen Zeitung: “Frau Weiß, wir möchten gerne einen Bericht über 20 Jahre Frauenfitness-Studio in Wetzlar machen. Sind sie bereit, ein Interview mit uns zu führen?” Was für eine Frage. Natürlich ergreife ich diese  Chance, ein breites Publikum zu erreichen. Ich habe mir die Fragen vorab erbeten, damit ich mich top vorbereiten konnte. Endlich nahm das Vorhaben: “Silhouette - die Geschichte eines Frauenfitness-Studios" Fahrt auf. Der Interviewtermin baute einen gewissen Druck bei mir auf. Ich setzte mich hin und begann zu schreiben. 

Was möchte ich dir erzählen? Was interessiert die Journalistin?

Einige Fragen waren mit meinen Überlegungen: “Was gehört in meinen Blogartikel?” identisch. Es waren aber auch  Aspekte dabei, die mir im Traum nicht eingefallen waren. Sehr spannend zu sehen, was andere interessiert. Natürlich verrate ich dir später, welche Fragen es waren. Vielleicht findest du es auch selbst heraus. Und nun stehe ich Rede und Antwort. 

“Seit 20 Jahren gibt es das Fitness-und Figurstudio Silhouette in Wetzlar. Wie ist die Idee dazu entstanden?”

Gerne würde ich jetzt sagen, dass es schon immer mein Traum war, ein Sportstudio nur für Frauen zu leiten. Aber das stimmt leider nicht. Ich bin eher "hineingestolpert". Es war eine spontane Idee. Und nicht sehr durchdacht - wie sich sehr bald herausstellen sollte. Ich habe seit den 80er Jahren 2 gemischte Fitnessstudios gemeinsam mit meinem Mann geleitet. Dann hatte ich die Idee: “Ein Studio nur für Frauen. Das könnte mir gefallen.”  

Mein erstes Frauenfitness-Studio - stolze 70 Quadratmeter Gesamtfläche

Schnell fand ich im Nachbarort eine kleine Gewerbefläche, ein ehemaliges Schuhgeschäft, und schon konnte es losgehen. Ich hatte damals eine sehr überschaubare Auswahl an Trainingsgeräten. Zwei Hypoxitrainer, eine Vibrationsplatte, Cardiogeräte und einige Bauch- und Rückentrainingsgeräte. 

 

Ich hatte recht eingeschränkte Öffnungszeiten und habe im Wesentlichen Termine für die Hypoxitrainer vergeben. Mein Hauptangebot war: "Figurtraining”.  Und das war auch die Krux. Sehr schnell merkte ich, dass mir das klassische Muskelaufbautraining sehr fehlte und natürlich die Trainingsbetreuung meiner Kundinnen.  Die übereilte Idee eines Figurstudios war für mich nicht das Richtige. Als Ergänzung, wie in meinem jetzigen Studio, sehr gerne. Aber nur in Kombination mit Cardiotraining,  Krafttraining und Gymnastikstunden. Es war eine falsche Entscheidung. Aber rückblickend betrachtet war es der Anfang in Richtung Frauenfitness-Studio. So, wie du es heute vorfindest.  

“Wie sahen ihre Anfänge in der Fitnessbranche aus? Hatten sie schon immer eine Leidenschaft für Sport?”

In meiner Schulzeit hatte ich immer recht gute Sportnoten. Und ich habe auch die unterschiedlichsten Sportarten ausprobiert - Geräteturnen, Voltigieren, Reiten und Judo. Ich war nirgends besonders gut. Aber es hat mir Spaß gemacht.  Mit dem Ende der Schulzeit begann  eine eher faule Phase. 

 

Dann bin ich durch meinen damaligen Freund zum Fitnesstraining gekommen. Der damalige Freund ist inzwischen seit 51 Jahren an meiner Seite und wir dürfen im August unseren 45sten Hochzeitstag feiern. Doch zurück zum Sport. Ich habe 1978 mit Krafttraining begonnen. Damals war ich als Frau in einer “Muckibude” eher eine Exotin.

Fitnesstraining hat mich immer begleitet

Ich bin die ganzen Jahre drangeblieben. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Mal stand das Krafttraining im Vordergrund, mal hatte ich mich dem Langstreckenlauf verschrieben. Von 10 Kilometer Läufen bis hin zum Marathon. Natürlich ist auch mal Schlendrian eingekehrt und ich habe mein Training nicht so diszipliniert durchgezogen. Aber insgesamt kann ich sagen: “ Mein Training war immer mein Anker - besonders in schwierigen Zeiten.” 



Wenn du mehr über meinen sportlichen Werdegang erfahren möchtest, dann schau gerne mal auf die “Über mich Seite”.  


“Wie hat sich das Studio entwickelt? Auf ihrer Website schreiben sie von mehreren Umzügen."

Das Frauenfitnessstudio Silhouette hatte insgesamt 4 Standorte. Alle im Einzugsgebiet des mittelhessischen Städtchen Wetzlar. Bei den Umzügen hat der Standort immer eine sehr große Rolle gespielt. Rückwirkend betrachtet vielleicht eine zu große Rolle. Doch dazu später mehr.  

 

Wie schon zuvor erwähnt, macht ein Ministudio von gerade mal 70 Quadratmetern (sehr wohlwollend gemessen) den Anfang. Sehr bald erkannte ich: “Das ist nicht mein Ding.” Und ich suchte geeignete Räumlichkeiten in der näheren Umgebung.

 

Obwohl ich noch nicht viele Stammkundinnen hatte, traute ich mich nicht, auch im weiteren Umfeld zu suchen. Nein, es sollte in direkter Nähe sein - am besten 2 Häuser weiter. Spaß  beiseite. 

In unmittelbarer Nähe fand ich einen geeigneten Standort und schon nach nur 10 Monaten zog Silhouette das erste Mal um. Mit viel Aufregung im Vorfeld, denn die Renovierungsarbeiten des neuen Vermieters gingen nicht voran.

 

Ich bangte, dass die Neueröffnung verschoben werden musste. Dabei hatte ich doch schon so fleißig die Werbetrommel gerührt. Letztendlich bezog mein Fitnessstudio nur für Frauen halbfertige Räumlichkeiten. Es war alles in allem gesehen kein guter Start. 

 

Aber ich hatte jetzt wieder eine Trainingsfläche für Krafttraining, mehr Cardiogeräte und Platz für Gymnastikstunden. Hypoxitrainer® und Vibrationsplatte zogen in einen eigenen Raum um. Ich bekam nach und nach mehr Stammkundinnen und war recht zufrieden.


Dann kam der große Schock

Das Gebäude sollte abgerissen werden und ein Supermarkt auf dem Gelände entstehen. Mir wurde angeboten, dass ich schöne, neue Räumlichkeiten in dem neuen Gewerbekomplex beziehen könnte. Während der Bauarbeiten sollte ich in ein ehemaliges Sonnenstudio umziehen. 

 

Als ob das so einfach wäre. Ehemaliges Sonnenstudio renovieren. Umzug mit einem inzwischen recht großen Gerätepark organisieren. Ausharren, bis die neuen Räume bezugsfertig sind. Und schon wieder einen Umzug organisieren - wir reden hier nicht von ein paar Umzugskartons.  Zum Glück habe ich dieses Angebot abgelehnt. Ich hätte viele, viele Monate inmitten einen Großbaustelle verbracht, bis der neue Gewerbekomplex bezugsfertig war. Also musste ich wieder geeignete Räumlichkeiten finden - möglichst im Einzugsbereich des Studios. Ich wollte ja meine Stammkundinnen nicht verlieren. 

Der nächste Umzug - die perfekten Räumlichkeiten in Lahnau 

 

Ich habe tatsächlich geeignete Studioräume im näheren Umkreis gefunden. Es hat Silhouette nach Lahnau/ Waldgirmes verschlagen. Das Gebäude einer Elektronikfirma bot optimale Voraussetzungen. Einen großen Trainingsbereich und in den ehemaligen Büroräumen hielten meine Zusatzangebote wie Slimyonikmassage Einzug. Jetzt hatte ich wieder ein richtiges Fitnessstudio mit fast 500 Quadratmetern Gesamtfläche. Perfekt. 

 

Das Studio Silhouette entwickelte sich gut. Ich gewann immer mehr Stammkundinnen hinzu. Mein Einzugsgebiet vergrößerte sich. Das Studio war gut zu erreichen. Und es waren Parkplätze direkt vor der Tür vorhanden. Ich war zufrieden. 

 

Kleiner Schlenker  - zu dieser Zeit lernte ich meine “Marketingfachfrau” Susanne Burzel kennen, mit der ich auch heute noch zusammenarbeite. Und sie wird auch diesen Blogartikel aufhübschen und auf meine Website bringen. 

Ich bin zu alt für diesen Stress - das Fitnessstudio muss schon wieder umziehen!

Aber wie heißt es so schön: “ Wenn es dem Esel zu gut geht, dann …” Es kam der große Schock. Mein Vermieter meldete Eigenbedarf an und nach 5 Jahren Mietzeit musste ich wieder neue Räumlichkeiten suchen. Es sollte die größte Herausforderung werden - auf das Thema “Umzüge” bezogen. Und ich hatte so die Nase voll. 

 

Ich hatte mehr Kundinnen gewonnen und mich an diesem Standort etabliert. Und ich war älter geworden. Mit fast 59 Jahren belastete mich die Situation viel mehr als bei den vorherigen Umzügen. Aber alles Lamentieren half nichts. Ich musste da durch. Ich glaube, mein Mann hätte mich so manches Mal gerne auf den Mond geschossen, weil ich so durch den Wind war. 

Wo finde ich den geeigneten neuen  Standort?

Es war soviel bei der Suche zu berücksichtigen: Verkehrsgünstig  gelegen. Am besten auch mit Bussen zu erreichen oder fußläufig. Dazu ausreichend Parkplätze in der Nähe. Im besten Fall kostenlose Parkmöglichkeiten direkt vor der Tür.  Und ich wollte eine große Fläche, mindestens 300 Quadratmeter. 

 

Dafür habe ich lange gesucht und mich dann für das ehemalige Kasernengebäude im Westend in Wetzlar entschieden. Ein völlig neues Einzugsgebiet!


Des einen Freud, des anderen Leid.

Obwohl - ich hatte bereits in Lahnau viele Kundinnen aus dem Raum Solms/Braunfels. Diese freuten sich über kürzere Wege zum Studio. Die Kundinnen aus dem Bereich Nauheim/Lahnau hatten jetzt den sauren Apfel. Eine längere Fahrstrecke und einmal durch die Stadt. Zu Hauptverkehrszeiten kein Vergnügen. Aber viele meiner Kundinnen aus Lahnau sind  mit Silhouette umgezogen und gehören heute zu meinen langjährigen Studiomitgliedern. 

 

Im Nachhinein habe ich mir zu viele Gedanken über den neuen Standort gemacht. Mein Einzugsgebiet war schon immer recht groß, da meine Kundinnen gezielt ein Frauen-Fitnessstudio gesucht haben. Und dafür auch längere Wege in Kauf nehmen.   

Sabine, eine treue Kundin, hat es mal so ausgedrückt: “Der Weg zu dir ins Studio ist so weit. In der Zeit bin ich von meinem Wohnort aus schneller in Frankfurt.” Sabine hat alle meine Umzüge mitgemacht und kommt noch heute regelmäßig zum Training. Hier erfährst du mehr über Sabine in einem Kundeninterview.

 

So, jetzt habe ich aber genug über meine Umzüge erzählt. Schließlich gibt es noch andere spannende Fragen zu beantworten. Und die nächsten Fragen betreffen meine Kundinnen. 


Haben sie mehr Stammkundinnen oder eher wechselnde Kundschaft?

Die erste Frage kann ich in einem Satz beantworten. Ganz klar - Stammkundinnen. Viele meiner Kundinnen sind schon seit über 10 Jahren Mitglied bei Silhouette. Das Verhältnis untereinander ist sehr gut. Man kennt sich, hat häufig die gleiche Trainingszeit und auch Zeit für einen privaten Plausch. Das gehört einfach dazu. So sind Trainingsgemeinschaften und auch Freundschaften über das Studio hinaus entstanden. Und diese soziale Komponente ist so wichtig. Ok, es sind doch ein paar Sätze geworden.

Mein Studio-Slogan: Silhouette - anders als andere.

Ich werde nie diese Aussage einer Kundin vergessen, obwohl es schon einige Jahre her ist. “Wenn ich nicht 3x wöchentlich das Fitnessstudio besuchen würde, dann wechsele ich manchmal die ganze Woche mit niemandem ein Wort.” Lass den Satz einfach mal auf dich wirken. 

 

Aber auch die “Neulinge” werden sehr herzlich und hilfsbereit aufgenommen. Schnell ist man in die Gemeinschaft integriert.  Besonders wenn man sich so vorstellt: “Hallo, ich bin Ritha mit th und ich komme jetzt öfter.” Was soll da noch schiefgehen? Lies gerne hier das komplette Feedback von Ritha. 

 

Besonders Frauen mit Vorerkrankungen oder körperlichen Einschränkungen haben Hemmungen, ein Studio zu besuchen.  Sie fühlen sich unwohl. Irgendwie fehl am Platz. Das ist hier kein Problem. Es wird Rücksicht genommen. Und schnell merken  die “Frischlinge”: “Hier haben viele ihr Päckchen zu tragen.” Ich bin damit nicht alleine. 


Was macht das Training unter Frauen so besonders?

Diese Frage beantworte ich sehr, sehr gerne. Und ich habe  ja schon einiges vorweggenommen. Ich fasse nochmals die wichtigsten Punkte zusammen: 

  • Die entspannte Atmosphäre. 
  • Die tolle Gemeinschaft.
  • Das wertschätzende Miteinander.
  • Keine Konkurrenz untereinander und dadurch entstehender Leistungsdruck.
  • Gleichgesinnte treffen und gemeinsam etwas für die Fitness tun. 

“Alter, Kleidung, Figur und Aussehen spielen keine Rolle. Das interessiert hier niemanden.” Mit diesem Zitat der lieben Angelika sind die Fragen zu meinen Kundinnen für den Moment beantwortet. Aber es gibt noch so viel zu erzählen, dass ein eigener Blogartikel folgen wird.

 

Über tolle Erfolgserlebnisse. Über meine Alltagsheldinnen, die ich sehr bewundere. Aber auch über traurige Geschehnisse. 

Unerwartete Fragen: Das interessiert doch niemanden, oder?

Die nächsten Fragen der netten und persönlich interessierten Journalistin Leila beschäftigen sich mit meinen Tätigkeiten abseits der Mitgliederbetreuung im Fitnessstudio Silhouette. Von welchen Aktivitäten ist hier die Rede? Von meinem Blog, meinem Youtube Kanal und meinem Podcast

 

Ich war zunächst ein wenig verwundert und fragte mich: "Interessiert das denn irgendjemanden?” Aber ich nutze natürlich gerne die Gelegenheit, über meinen Podcast, meine Videos und meinen Fitness-Blog zu sprechen. Über die Entstehungsgeschichte, meine Themen und mein Warum. 

 

Was möchte ich mit meinen Blogartikeln erreichen? Sollen dich meine Podcasts nur unterhalten - zum Schmunzeln bringen? Oder möchte ich dich damit vielleicht ein wenig wachrütteln? 

 

Das alles erfährst du im nächsten  Blogartikel der Serie: “20 Jahre Silhouette -  20 Jahre Frauenfitness.” Ich habe dir viel zu erzählen.   


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