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20 Jahre Silhouette - Was motiviert Frauen zu regelmäßigem Fitnesstraining?


Du hast keine Lust zu Lesen? 

Hör dir den Artikel gerne als Blogcast an:



Ich habe dir schon so viel über Silhouette - das Fitness- und Figurstudio im mittelhessischen Wetzlar erzählt. Jetzt darf ich endlich über mein Lieblingsthema schreiben: Meine Kundinnen. Das heißt, ich habe mir diesen Part bis jetzt  aufgehoben. Nach dem Motto: Das Beste kommt zum Schluss. Und was ist für ein Geschäft wichtiger als treue, langjährige Kundinnen? Ich freue mich sehr, dass ich dir meine Kundinnen vorstellen darf. Und natürlich möchte ich damit auch die Frage beantworten: Was motiviert Frauen zu regelmäßigen Fitnesstraining?

Ein Blick zurück - Frauen erobern die Fitnessstudios

Lass mich ganz kurz zurückgehen - ins Jahr 1978. In diesem Jahr habe ich mit Fitnesstraining begonnen und ich war wirklich eine Exotin. Krafttraining? Das war nur etwas für Leistungssportlerinnen oder Bodybuilderinnen. Aber es hat mir Spaß  gemacht. Ich wollte immer stärker werden und habe sehr zielstrebig trainiert.  

 

Mitte der 80er Jahre habe ich gemeinsam mit meinem Mann ein Fitnessstudio eröffnet. Zu dieser Zeit waren Frauen über 30 die große Ausnahme in einem Sportstudio. Ihnen wurde sprichwörtlich der rote Teppich ausgerollt. In ihrem persönlichen Umfeld sah es häufig ganz anders aus. Sie wurden mit Äußerungen wie: “Du bist wohl nicht ausgelastet.”  “Kümmere dich lieber um deinen Garten. Das ist auch Training.”, konfrontiert. Heute klingt das wie aus einer anderen Zeit. 

Was motiviert Frauen zu regelmäßigem Fitnesstraining?

Stringbodies, Stulpen und bunte Stirnband - erinnerst du dich noch an die Aerobic-Ära?

Dann kam die “Jane Fonda Ära”. Frauen stürmten in die Studios. Aerobic und Stepp Aerobic war ein Riesen-Hype. Gymnastikstudios sprießten aus dem Boden und die Kursräume der Fitnessstudios waren proppenvoll. Die Krafttrainingsgeräte wurden allerdings immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. 

 

Zu dieser Zeit habe ich viele Kurse in unserem Studio unterrichtet - von Aerobic bis Wirbelsäulengymnastik. Aber meine Liebe gehörte schon immer dem Krafttraining.  Leider habe ich keine Beweisfotos mehr aus dieser Zeit. Mein Trainingsoutfit bestand aus Leggings, Stringbody und Stulpen. Typisch “Jane Fonda Ära”. Du hast jetzt sicherlich ein entsprechendes Bild vor Augen.

Raus aus dem Muckibuden-Image: Fitnessstudios werden gesellschaftsfähig

Dann wurde endlich anerkannt, dass Muskelaufbautraining viele gesundheitliche Vorteile hat. Die ersten Gesundheitsstudios öffneten ihre Türen und Krafttraining wurde gesellschaftsfähig. Ich möchte es so ausdrücken: Der Knoten war geplatzt. Heute gibt es eine Vielzahl von Fitnessstudios mit unterschiedlichen Angeboten. Und der Frauenanteil in den Studios liegt bei über 50%. 

 

Wenn ich meinen letzten Abschnitt nochmal lese, wird mir klar: “Ich habe die ganze Entwicklung der Frauenfitness mitgemacht.” Doch jetzt wird es Zeit, endlich von meinen Kundinnen zu erzählen. Diese haben sich im Laufe der letzten 20 Jahre auch sehr verändert. Und das durfte ich mit meinem Frauenfitness-Studio Silhouette in Wetzlar miterleben.  

Krafttraining im Frauenfitnessstudio Silhouette Wetzlar

Meine Kundinnen haben sich verändert.

Motivation, Trainingsziele und Ansprüche an ein Fitnessstudio sind anders geworden. Ich habe dir in meinen vorherigen Blogartikeln über die 4 Standorte von Silhouette berichtet. So dass du schon einiges über die Geschichte meines Frauenfitness-Studios weißt. Wenn nicht, dann lies es  gerne nochmal nach.

Schwitzen im Hypoxitrainer für schlanke, straffe Beine.

In meinem ersten  Ministudio von 65 m² (sehr großzügig gemessen) stand das “Figurtraining” im Vordergrund. Schlanke, straffe Beine und eine glattere Haut waren die Wünsche meiner Kundinnen. Und dafür wurde fleißig im Hypoxitrainer geradelt und geschwitzt. Hauptsächlich jüngere Frauen und Frauen Mitte 30 nutzten mein Angebot.  

 

Mit dem Umzug nach Niedergirmes änderte sich das Publikum. Die größere Trainingsfläche und die Studioausstattung mit Kraft- und Cardiogeräten ermöglichten ein vielfältiges Fitnesstraining. Und ich gewann mehr Kundinnen hinzu, die ihre Fitness verbessern wollten und gerne die figurformenden Geräte zusätzlich nutzten. Hypoxitrainer, Vibrationsplatte und Vacufit waren sehr beliebt bei meinen Studiomitgliedern.  

Hypoxitrainer im Fitnessstudio Silhouette in Wetzlar

Ich darf heute noch Frauen zu meinen treuen Stammkundinnen zählen, die sich zu dieser Zeit bei Silhouette angemeldet haben. Unter anderem Brigitte - ihre Geschichte liest du hier. 

Fitnesstraining ist hilfreich bei chronischen Erkrankungen

Den Standort Lahnau/ Waldgirmes und meinen jetzigen Standort in Wetzlar fasse ich mal zusammen. Schon in Waldgirmes zeichnet sich die Tendenz ab, dass auch Frauen mit chronischen Erkrankungen im Fitnessstudio Silhouette trainieren. Lies dazu gerne das Kundenfeedback von Ilona. Außerdem wurden meine Studiomitglieder mit der Zeit älter. Zum Thema “Gemeinsam älter werden und fit bleiben”, habe ich kürzlich schon einen Blogartikel veröffentlicht. 

Kann ich mit 60 plus noch mit Fitnesstraining starten?

Wenn ich mir vor ein paar Jahren die Studio-Statistik angeschaut habe, waren Frauen Mitte 50 die Spitzenreiter. Heute verschiebt sich das Bild Richtung 60 plus. Das liegt zum einen daran, dass ich viele treue Stammkundinnen habe, die gemeinsam mit mir älter geworden sind. Zum anderen sind viele Interessentinnen über 60 oder 70 Jahre alt. Ich finde diese Entwicklung großartig. Es ist selbstverständlich geworden, auch mit 70 Jahren noch mit Fitness zu beginnen. Natürlich liegt es auch daran, dass ich kein Jungspund mehr bin und Vorbild für meine Studiomitglieder sein kann. 

Ein Studio für Best Ager

Da drängt sich die Frage auf: “Ist Silhouette ein Studio für Seniorinnen?" An dieser Stelle beantworte ich diese Frage sehr diplomatisch - ja und nein. Es folgt noch ein Blogartikel in dieser Serie “20 Jahre Silhouette - die Geschichte meines Frauenfitness-Studios.” Dabei geht es zum Abschluss um mich persönlich. Um meine Motivation weiterzumachen, wie ich mich in den Jahren verändert habe, was mich am meisten geprägt hat. Und ich greife das Thema “Ein Studio für Best Ager" auf. 

Silhouette - eine tolle Gemeinschaft unter Frauen jeden Alters

Ich beobachte aber auch eine andere Tendenz. Es melden sich zunehmend Frauen Mitte/Ende 40 an, die Muskulatur aufbauen möchten. Sie haben das Ziel, im Alter lange selbstständig zu bleiben und weiterhin ihre Hobbys pflegen zu können. Lies dazu das tolle Kundenportrait von Melanie. Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Sie spricht mir aus der Seele. 

 

Wir haben auch jüngere Frauen im Studio, die genau solch eine Studioatmosphäre suchen und sich bei Silhouette wohl fühlen. Zusammengefasst sind wir ein kunterbunter Haufen, die sich gut verstehen.

Eine tolle Gemeinschaft, in der Rücksichtnahme auf die anderen groß geschrieben wird. 

Das Fitnessstudio für Frauen in Wetzlar

Krafttraining wird im Alter immer wichtiger.

Ich komme nochmal auf das Thema “älter werden“ zurück. Je älter wir werden,  desto häufiger werden wir mit körperlichen Einschränkungen und Erkrankungen konfrontiert. Chronische Erkrankungen, die im Alter zunehmend den Alltag erschweren. Oder eine Krebserkrankung, ein Schlaganfall, eine schwere Herzerkrankung oder die Diagnose Multiple Sklerose.  

 

Auf einmal ist alles anders. Das Leben wird von einem Moment auf den nächsten auf den Kopf gestellt. Und von diesen Frauen möchte ich dir gleich berichten. Ich nenne sie gerne “meine Alltagsheldinnen” und ich bewundere sie sehr. 

Vorbilder, Helden und “Mutmacherinnen “.

Vorher noch ein kurzer Schlenker, wer für mich ein Held oder ein Vorbild ist. In diesem Zusammenhang bezogen auf sportliche Vorbilder.  

Natürlich bewundere ich Sportler für ihre Leistungen. Im Kraftsport, in der Leichtathletik oder im Triathlon. Da ich früher auch Marathon gelaufen bin, weiß ich, wie viel Training und Disziplin erforderlich ist. Aber ich habe auch noch eine andere Sichtweise. Es ist ihr Beruf (zumindest bei Profisportlern). Sie bringen das nötige Talent für die Sportart mit. Sie haben einen ganzen Trainerstab um sich herum. Physiotherapeuten, Ernährungscoaches und Mentalcoaches. 

 

Ich schaue mir fasziniert und mit Begeisterung die Wettkämpfe an und fiebere mit den Sportlern mit. Meine Studiomitglieder bewundere ich für ihr Durchhaltevermögen und ich habe größte Hochachtung vor ihrer  Leistung. Es sind meine “Alltagsheldinnen”. Obwohl, ich mag den Begriff “Helden” nicht. Vorbilder trifft es auch nicht ganz. Vielleicht ist “Mutmacherinnen” der richtige  Begriff?  

Dein Training darf sich mit fortschreitendem Alter verändern

Während ich das Skript für diesen Blogartikel schreibe, bringt eine Kundin noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Ich habe mich bisher mit den großen Einschränkungen, den schweren Erkrankungen, und wie meine Kundinnen damit umgehen, beschäftigt. Doch dann erzählte mir eine neue Kundin, wie sie früher trainiert hat und wie ihr Training heute aussieht.

 

Früher hat sie viel Mannschaftssport betrieben. Es war ihr Steckenpferd. Heute konzentriert sie sich auf Krafttraining und Ausdauertraining. Sie hat gemerkt, dass ihr der Mannschaftssport - ich glaube, es war Volleyball - zunehmend schwerfällt. “Es tut mir nicht mehr gut.” Ich habe die Kundin als sportlich und fit eingeschätzt. Und das ist sie auch, gar keine Frage. 

 

Und dennoch merkt sie, dass beispielsweise Schnelligkeit und Reaktionsvermögen nachlassen, dass sich bei Stoppbewegungen und schnellen Richtungswechseln die Knie melden. Dann heißt es, das zu akzeptieren und sich andere Alternativen zu suchen. Es sind nicht immer die großen Veränderungen durch Krankheit, manchmal muss man einfach sein Training anpassen.

Renate Weiß - Inhaberin Silhouette Wetzlar

Ein Trainingsplan ist Gold wert.

Ich trainiere ja auch nicht mehr wie mit Anfang 40. Immer noch mit Disziplin und Begeisterung für Krafttraining - aber die Trainingspläne sehen anders aus. Trainingspläne ist ein gutes Stichwort: “Wenn die Motivation fehlt, dann hat ein konkreter Plan einen enormen Aufforderungscharakter. Den ignoriert man nicht einfach so.” Aber das ist ein anderes Thema. Darüber wird es sicherlich einen Podcast geben, den ich dir hier verlinke. 

Winkearme, wohlgeformte Schultern und Kraft für den Alltag.

“Ich darf Winkearme haben. Ich bin 2-fache Oma.” Ich möchte dir gerade davon erzählen, was meine Kundinnen motiviert, zu trainieren. Und das nicht nur sporadisch, sondern über viele Jahre hinweg. Und da kommt mir dieser Ausspruch einer Kundin in den Sinn. Es ist schon eine Weile her. Aber ich weiß noch genau, was ich geantwortet habe: “Natürlich darfst du Winkearme haben. Aber du möchtest doch auch mit deinen Enkelkindern toben. Sie auf den Arm nehmen. In die Luft werfen und so zum Jauchzen bringen. Und dafür brauchst du Kraft. Da führt einfach kein Weg daran vorbei. Straffe Oberarme sind vielleicht unwichtig für dich geworden. Aber das Muskelaufbautraining ist so viel mehr als wohlgeformte Schultern und Arme. Es hat nur positive Effekte auf deinen Alltag.” 

Motivation und Fitnessziele verändern sich mit zunehmenden Alter

Diese kleine Geschichte macht deutlich, wie sich Motivation und Fitnessziele ändern können. Vor Jahren habe ich viel häufiger auf meine Frage: “Was möchtest du mit deinem Training erreichen?”, diese Antworten bekommen. “Ich möchte einen flachen Bauch und eine schlanke Taille." “Ich möchte straffere Beine und einen knackigen Po.” “Ich möchte wieder attraktiv sein und mich wohlfühlen in meiner Haut.”  

Fitness ist Lebensqualität

Heute höre ich sehr häufig: “Ich möchte so lange wie möglich selbstständig bleiben." Und darum geht es in diesem Kapitel. Etwas anders ausgedrückt. Es geht nicht um die großen Fortschritte im klassischen Sinn. Es geht viel eher darum, den Ist-Zustand so lange wie möglich zu erhalten. Die jetzige Beweglichkeit und Ausdauer im Rahmen der individuellen Möglichkeiten beizubehalten. Und das ist eine enorme Leistung und verlangt viel Willenskraft, Durchhaltevermögen und eine ordentliche Portion Biss.

Beweglichkeit erhalten bei körperlichen Einschränkungen

Dafür bewundere ich meine Kundinnen. Erinnerst du dich an das Kundenfeedback von Ilona? Das ist jetzt schon 6 Jahre her und Ilona kommt immer noch regelmäßig zum Fitnesstraining. Hier ein Zitat aus ihrem damaligen Feedback: “Nach der 4. großen OP (alles Gelenk-Ersatz-OPs) war klar, dass ich etwas tun muss, um die Restbeweglichkeit zu erhalten.” Diese Frauen kämpfen gegen ihre Einschränkungen an. Raffen sich immer wieder auf. Und gehen über die Schmerzgrenze hinweg. Häufig sehe ich schon beim Betreten des Studios: Das ist heute kein guter Tag für meine Kundin. Umso mehr freue ich mich, wenn sie sich durch das Training besser bewegen kann und auch schmerzfreier ist. Da passt mein Lieblingsspruch: “Fitness ist ein Stück Lebensqualität.” Und das ist für jede Frau ganz individuell.  

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Marion, 64 Jahre: "Das ist meine Geschichte."

Vor fast 7 Jahren hat Marion mit Fitnesstraining im Frauenfitness-Studio Silhouette begonnen und es war - sagen wir mal - ein schwieriges Unterfangen. Von unserem ersten Kontakt bis zum allererstes Training im  Fitnessstudio ist fast ein Jahr vergangen. Marion beschreibt es gerne so: “Wir sind ein Jahr lang ‘umeinander herum getanzt’, bis ich den ersten Schritt gemacht habe.” Und die Beschreibung trifft es wirklich sehr gut. Hast du ein Bild vor Augen? 

“Mein erstes Training im Fitnessstudio - es hat einfach gut getan.”

Vor fast 7 Jahren hat Marion mit Fitnesstraining im Frauenfitness-Studio Silhouette begonnen. Warum sie so einen langen Anlauf benötigte und wie es ihr in den ersten Monaten bei Silhouette ergangen ist, das erzählt sie dir in einem ausführlichen Kundenportrait.  

 

Ich verrate dir nur soviel. Ihre Tochter Melissa hat ihr einen ordentlichen Schubs gegeben: “Da geht's du jetzt hin und versuchst es einfach." Füge gerne in Gedanken hinzu: “Und keine Widerworte.” 

Fitnesstraining bei Vorerkrankungen in Wetzlar

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Marion: “Ohne mein Fitnesstraining säße ich heute im Rollstuhl. “

Inzwischen sind 7 Jahre vergangen. Wie geht es Marion heute? Trainiert sie noch bei Silhouette? Marion zählt zu meinen treuen Stammkundinnen und ist all die Jahre drangeblieben (außer während den Corona-Schließungen). Und dann kommt bei einem Käffchen nach dem Training diese Aussage von ihr: “Ohne Training säße ich im Rollstuhl. Das meine ich wortwörtlich.“ 

 

Ich habe kurz nach Luft geschnappt. “Wow, was für ein Statement.” Aber das ist genau der Punkt, warum Marion immer drangeblieben ist. Sie lässt nie ein Fitnesstraining ohne triftigen Grund ausfallen. Ich weiß genau: Wenn Marion einen Termin absagt, dann geht es ihr wirklich nicht gut. Im Gegenteil. Manchmal muss ich sie bremsen und sagen: Du machst heute schön langsam. Ich will nicht, dass du in der Ecke liegst, das Beintraining ist heute gestrichen. 

 

Die Frage nach der Motivation erübrigt sich eigentlich. Aber die Antwort wird so vielen weiterhelfen, dass ich sie dennoch stelle. Marion antwortet darauf: “Ich möchte so lange wie möglich selbstständig bleiben. Und dafür muss ich etwas tun.” 

Fitnesstraining unter ganz verschiedenen Voraussetzungen.

Eine Geschichte möchte ich dir noch erzählen. Marion fragte  mich vor kurzem: “Ich möchte zu gerne wissen, was du über mich - über uns Frauen - denkst? Über die kleinen Gewichte, die wir nehmen und unsere Anstrengung beim Ausdauertraining. Du trainierst morgens doch ganz anders. Mit viel höheren Gewichten. Da würde ich gerne mal Mäuschen spielen.“

 

Mit dieser Antwort von mir hat sie sicherlich nicht gerechnet: “Ich bewundere dich und viele andere Studiomitglieder mit körperlichen Einschränkungen und schweren Erkrankungen für ihre Leistungen. Viel mehr als zum Beispiel Leistungssportler, die Höchstleistungen vollbringen.” Zu diesem Thema habe ich ein eigenes Kapitel geschrieben. Blättere kurz zurück. “Ich habe ganz andere Voraussetzungen. Seit über 40 Jahren gehört Training zu meinem Leben dazu. Ich bin gesund und fit. Da fällt mir regelmäßiges Training leicht.”  

 

“Aber du hast vor 7 Jahren, nach einem Schlaganfall, mit Fitnesstraining begonnen und bist drangeblieben. Ich bewundere dein Durchhaltevermögen. Und den Willen, aus deiner Situation das Beste zu machen. Bei Rückschlägen nicht zu resignieren. Das beeindruckt  mich sehr.” 

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Vibrationsplatte Fitnesstraining in Wetzlar

Angelika, 67 Jahre: "Das ist meine Geschichte."

Angelika erzählte mir strahlend: “Ich habe Muskeln aufgebaut.” Jetzt denkst du vielleicht,  dass ist doch Sinn und Zweck von Krafttraining.  Wenn du regelmäßig Muskelaufbautraining betreibst, dann wirst du stärker und muskulöser. Natürlich hast du recht. Aber in diesem Fall ist es nicht selbstverständlich und ich verstehe ihre Freude nur zu gut. Ich finde es einfach klasse und freue mich mit ihr. Hier erzähle ich dir ihre Geschichte. Doch zunächst kommt sie selbst zu Wort.

"Ausgleich im Sport würde mir gut tun.”

Angelika hat mir ein tolles Feedback über ihr erstes Jahr bei Silhouette gegeben. In Form einer Sprachnachricht. Und dieses sehr ehrliche und emotionale Statement durfte ich als Podcast veröffentlichen.  


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Trotz Rückschlägen am Fitnesstraining drangeblieben

An dieser Stelle gebe ich dir einen kurzen Einblick. Nach einer schweren Erkrankung im Jahr 2022, die ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, wollte sie wieder etwas für ihren Körper tun. Im Januar 2023 meldete sie sich bei Silhouette an und trainiert seitdem regelmäßig. Es gab auch Rückschläge und ihre Erkrankung zwang sie zu Trainingspausen. Sie gibt nicht auf und “steht immer wieder auf der Matte“. Aber das kann sie dir viel besser erzählen als ich. In ihrer offenen Art und gespickt mit amüsanten Sprüchen: “Das körperliche Outfit, wie ich aussehe”, ist mir wichtig. 

 

 

Hier ein tolles Zitat von ihr: “Ich brauche wieder Kraft und die bekommt man nicht auf der Couch.” Und ich feiere diese Aussage so und möchte sagen: Ja, ja, ja - genauso ist es.

“Nach dem Training geht es mir richtig gut.”

Angelika sucht den Ausgleich im Sport und kämpft sich wirklich durch. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Ihr Ziel ist es, mit kleinen Schritten voranzugehen. Und bei heftigen Rückschlägen auch mal drei Schritte zurückzutreten und dann wieder weiterzumachen. Sie trainiert immer vormittags. Regelmäßig, zweimal wöchentlich. Es kann aber auch sein, dass sie erst am späten Nachmittag zum Training kommt. Dann weiß ich, sie hatte eine schlechte Nacht, wollte aber ihre Trainingseinheit nicht ausfallen lassen.  

 

Besonders freut es mich, wenn sie mit strahlend guter Laune reinkommt und sagt: “Heute geht es mir richtig gut.” Ich bewundere Angelika sehr für ihr Durchhaltevermögen und ihre Kraft. Und für eine Eigenschaft, die sehr selten ist. Zu akzeptieren, dass es gute und schlechte Tage gibt. Die schlechten Tage hinzunehmen und die guten Tage zu genießen.  

Mutig sein und anderen Mut machen.

Ich bin am Ende meiner Erzählung über “Fitnessstudios im Wandel” und “besonderen Erfolgsgeschichten meiner Kundinnen”. Ich habe in einem Abschnitt über meine Sicht auf sportliche Helden und “meine Alltagsheldinnen” beziehungsweise “Mutmacherinnen” gesprochen. Im Moment fiebere ich mit den Olympioniken mit und verfolge die Wettkämpfe. Und da ist mir noch ein Aspekt eingefallen.  

 

Stabhochsprung der Männer - der Wettkampf ist beendet und die Medaillen sind vergeben. Jetzt warten alle auf die Weltrekordversuche von Armand Duplantis, dem Überflieger und Goldmedaillengewinner. Die Bühne gehört ihm allein. Und tatsächlich springt er im dritten Versuch mit einer Höhe von 6.25m Weltrekord. Ich verfolge das Spektakel fasziniert und denke mir: Wie viel Mut gehört dazu, sich in diese Höhen zu katapultieren. 

 

Nach diesem Ausflug in schwindelnde Höhen, komme ich wieder auf meine Kundinnen zurück, deren besondere Erfolgsgeschichten ich dir erzählen durfte. Ich finde, es gehört sehr viel Mut dazu, körperliche Einschränkungen oder eine schwerwiegende Erkrankung zu akzeptieren. Mit  Fitnesstraining zu beginnen und trotz Rückschlägen dranzubleiben. Sich immer wieder zu motivieren. Auch wenn ein anderer Weg - wie einen Rollstuhl zu akzeptieren - vielleicht einfacher erscheint.   

 

Und noch ein anderer Aspekt: Diese Frauen machen sicherlich vielen anderen Mut, es auch zu versuchen. Sie zeigen ihnen, wie viel möglich ist. Daher finde ich, “Mutmacherinnen” trifft es auf den Punkt. Ich finde den Begriff sehr schön.

Ein Ausblick auf den nächsten Artikel und zwei spannende Fragen.

Die Serie: “20 Jahre Silhouette” geht langsam zu Ende. Ich habe dich bei meinen Umzügen mitgenommen und über die Herausforderungen berichtet. Über das Thema “älter werden und fit bleiben“ gesprochen. Dir meine tollen Kundinnen vorgestellt und meine ganz persönlichen Erinnerungen mit dir geteilt. Falls du eine Episode verpasst hast, dann lies sie gerne noch.  

 

Ein Kapitel ist noch offen. Darin geht es um mich ganz persönlich. Und um zwei spannende Fragen: “Sehe ich mich als Vorreiterin der Frauen Fitness-Bewegung?” Und: “Ist das Frauenfitness-Studio Silhouette ein Studio für Best Ager?” Die zweite Frage verneine ich hier schon mal vehement. Aber ein Fünkchen Wahrheit steckt in dieser Frage drin. Mehr dazu erfährst du im nächsten Blogartikel. 

Fitnesstraining für Frauen über 50 in Wetzlar

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Kommentare: 1
  • #1

    Marion (Freitag, 09 August 2024 16:33)

    Danke, Renate!
    Du bist immer da und stehst uns mit Rat und Tat zur Seite.
    Sei Herzlich gedrückt!
    Auf viele weitere Jahre.
    DANKESCHÖN!!!